Zalt |
Müsste ich auf eine einsame Hechtinsel
und dürfte nur einen Wobbler dorthin mitnehmen, fiele meine
Wahl letztlich auf den Zalt in 19 cm. Ich kenne kaum einen Wobbler,
der sich so vielseitig einsetzen und führen lässt, doch
dazu später mehr.
Der Zalt wurde Ende der 80er in Schweden entwickelt und in den Schärengärten
sehr erfolgreich erprobt. Er wird in drei Größen hergestellt:
11, 14 und 19 cm, zunächst in zwei Varianten: schwimmend und
sinkend. Inzwischen gibt es den 14er und den 19er auch in einer
schwebenden Version. Je nach Größe und Schwimmverhalten
haben die Wobbler Gewichte zwischen 18 und ca. 80 Gramm. Es gibt
32 (!) verschiedene Farbvarianten, die allerdings leider nicht alle
in Deutschland erhältlich sind.
Auf dem ersten Blick fällt auf, dass der Zalt keine richtige
Tauchschaufel hat, wie wir sie von den meisten anderen Wobblern
kennen. Hier übernimmt der abgeflachte Kopf die Funktion einer
Tauchschaufel. Die Schnuröse ist fast ganz vorne angebracht,
sodass sich die 'Schaufel' hinter dem Drehpunkt befindet. Ich kenne
keinen anderen Wobbler, bei dem dies noch der Fall ist (außer
Zalt-Nachbauten). Ich weiß nicht, ob dies einen Teil seines
Erfolges ausmacht. Möglich wär’s, aber egal…
Der Rücken des Zalt ist stark gebogen, wer den Swim Whizz oder
Believer kennt, wird eine gewisse Ähnlichkeit zur Seitenansicht
des Zalts (von schmal zu dick zu schmal) erkennen können. Nun
ist ästhetischer Geschmack ja immer subjektiv, aber zumindest
kann man die Form des Zalt als ungewöhnlich bezeichnen –
ein Unikum in der vielfältigen Wobblerwelt.
Die aktuellen Modelle sind mit Geräuschkugeln ausgestattet
und sind gut und haltbar lackiert. Die älteren Modelle (Achtung
bei Ebay!) haben keine Kugeln, sondern eine Art Zylinder implantiert.
Dieser ist relativ beengt umschlossen, sodass die ausgesandten Geräusche
eher verhalten sind. Natürlich muss dies nicht schlechter sein
als der Radau der neueren Modelle! Zu erkennen sind die älteren
Modelle meist an einer deutlichen Mittelnaht, die sich gratartig
längs des Rückens hinuterzieht und an den brünierten,
dünndrähtigen Drillingen. Die Lackierung der alten Modelle
ist nicht ganz so haltbar wie die der neueren, dies trifft auch
auf die Ösen und Haken zu. Ansonsten sind die verschiedenen
"Jahrgänge" formgleich und in ihren Laufeigenschaften
praktisch gleich.
So weit die Beschreibung der äußeren Form, kommen wir
zu den wichtigen Eigenschaften, die den Zalt so einzigartig machen.
Hierbei gehe ich hauptsächlich von den 19-cm-Modell aus, die
anderen Größen sind mir meistens zu klein. Obwohl: der
14er ist im Frühsommer mehr als nur eine Alternative zum 19er.
Schon bei den ersten Einsätzen fällt auf, dass sich der
Zalt hervorragend werfen lässt, auch mit der Stationärrolle.
Die Rute sollte für den 19er natürlich nicht zu schwach
sein, immerhin wiegt der Sinker ca. 80 Gramm. Ich benutze meistens
die Rozemeijer Cast’n’Troll (40–70 gr) oder meine
Jerkrute, die Quantum Hypercast (120 gr), aber auch die Yad Cleveland
(150 gr) funktioniert prima. Es kommt bei der Wahl der Rute auf
die gewünschte Führung des Zalt an. Und genau hier liegt
die große Stärke dieses Wobblers!
Er lässt sich schleppen und werfen, er kann superlangsam oder
auch flott geführt werden, man kann in sanft jerken, twitchen,
und in der schwimmenden Ausführung kann er auch noch im Walk-the-dog-Stil
seinen Hecht finden. Wird er einfach geschleppt oder über die
Rolle eingekurbelt, ist der Lauf recht verhalten und unauffällig,
aber trotzdem immer noch sehr fängig! Der Zalt kippelt dann
leicht hin und her. Das schwimmende 19er-Modell erreicht hierbei
Tiefen von ca. 4,5 m. Mit entsprechend dünner Geflochtener
kommt der Zalt auch noch 1m tiefer. Bei einer niedrigeren Schlepp-
oder Einholgeschwindigkeit läuft das schwimmende Modell etwas
lebhafter als die schwebenden oder sinkenden. Die sinkenden Modelle
kann man aber, oh Wunder, tiefer führen: man lässt sie
einfach eine Weile absacken und beginnt dann zu schleppen oder einzuholen.
So richtig trumpfen die Zalts aus meiner Sicht aber beim aktiven
Führen auf. Mit leichten Schlägen aus dem Handgelenk und
kleinen Pausen zwischendurch wird der Zalt erst richtig verführerisch!
So geführt, ist das schwebende Modell bei den Hechten äußerst
beliebt – bleibt es doch beim Stopp verführerisch auf
der Stelle stehen ...
Vor einiger Zeit haben die Zalt-Leute einen neuen Wobbler entwickelt
und auf den Markt gebracht: den Zam (in 16 & 22 cm) –
ein Gedicht! Doch davon ein anderes Mal mehr!
mehr Infos:
www.zalt.se
(leider nur auf Schwedisch, dafür gibt's hier auch verschiedene
Fanartikel wie z. B. Zalt-Unterhosen in Schwarz und Rosa...)
alle Zalt-Farbmuster
(auf der schwedischen Homepage)
www.zaltnad.com
(Englisch)
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